■ GKB Blickpunkt
Aus Fehlern lernen.
«Durch das Adressieren von Verhaltensfehlern werden bessere Anlageresultate erzielt.»

Adrian Schneider
Leiter Investment Center
Viele Modelle der Finanzwissenschaft basieren auf der Grundannahme rationaler Marktteilnehmerinnen und -teilnehmer. Die verhaltensorientierte Finanzmarkttheorie (engl. Behavioral Finance) zeigt aber eindrücklich den Zusammenhang zwischen neurologischen, soziologischen und psychologischen Effekten bei Anlageentscheiden auf. Diese Verhaltensmuster sind um einiges näher an dem, was in der Praxis beobachtet werden kann. Entscheide werden eben nicht immer rational gefällt. Sie entstehen aus Emotionen und Überzeugungen und basieren auf Erfahrungswerten.
Haben Sie sich auch schon dabei ertappt, wie Sie eine Aktie als günstig erachteten, nur weil der Preis früher um einiges höher war, ohne die neuen Umstände zu hinterfragen? Oder wie Sie mit Genugtuung die positiven Nachrichten zu einer Ihrer Aktien gelesen haben, ohne dabei negative Berichte zur selben Aktie zu suchen? Oder wie Sie Aktien nachgekauft haben, deren Kurse sich halbiert haben, anstatt sie zu verkaufen und in gewinnbringende Anlagen zu investieren? Alle diese Verhaltensweisen beschreiben bekannte Verhaltensfehler, nämlich den Ankereffekt, den Bestätigungsfehler und die Verlustaversion.
Letztlich sind wir Menschen keine Maschinen. Emotionen werden unser Handeln stets begleiten. Die entscheidende Frage für den optimalen Anlageentscheid ist aber, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Wenn wir uns nämlich der Verhaltensfehler bewusst werden, können wir uns dagegen wappnen und letztlich bessere Anlageresultate erzielen. ■