■ Anlageopportunitäten
Fulminantes Comeback des Schweizer Obligationenmarktes.
Womöglich steckt das Anlagejahr 2022 noch mancher Anlegerin und manchem Anleger in den Knochen. Gerade deshalb haben wir vor einem Jahr an dieser Stelle über die wiedererstarkte Attraktivität des Schweizer Obligationenmarktes berichtet. Zu Recht, wie sich nun herausgestellt hat. Und die Aussichten bleiben gut.
Das vorletzte Jahr ging als eines der schlechtesten Jahre für Obligationen in die Geschichte ein. Der rasante Zinsanstieg, bedingt durch die sehr hohen Inflationsraten, liess die Obligationenpreise purzeln. Im Umkehrschluss bedeutete dies aber auch, dass die Verzinsung auf Endverfall auf gegen 2.5 Prozent pro Jahr angestiegen war.
Das laufende Jahr hat nun gezeigt, dass wir damals keineswegs zu optimistisch waren. Denn mit einem satten Plus von 6 Prozent hat der Schweizer Obligationenmarkt auch die grössten Optimisten verblüfft. Wie konnte es zu diesem fulminanten Revival kommen?
Womöglich haben Sie 2023 hin und wieder einen Blick auf die Hypothekarzinsen geworfen. Dann dürfte Ihnen nicht entgangen sein, dass insbesondere die langfristigen Zinssätze im Jahresverlauf gesunken sind. Sinkende Zinsen bedeuten wiederum steigende Obligationenkurse. Dies führte 2023 zur sehr erfreulichen Entwicklung bei Obligationen in Schweizer Franken.
Performance Schweizer Obligationenmarkt
Quelle: GKB/Bloomberg, *Daten per 30.11.2023
Für das neue Jahr bleiben die Renditechancen intakt. Neben Obligationen in Schweizer Franken liefern aber auch andere Segmente interessante jährliche Renditen. So weisen globale Fremdwährungsobligationen in Lokalwährung eine Rendite von 4 bis 5 Prozent auf. Zu beachten gilt hier allerdings, dass eine entsprechende Währungsabsicherung für Anlegerinnen und Anleger mit Referenzwährung Schweizer Franken die Verfallrendite aktuell um rund 3 Prozent reduziert. Aufgrund des höheren Zinsniveaus im Ausland ist der potenzielle Zinsrückgang bei Fremdwährungsobligationen allerdings höher als bei ihren Schweizer Pendants. Denn je höher der (Zins-)Flug, desto höher der (Zins-)Fall. Dies sind positive Aussichten für Fremdwährungsobligationen. ■
■ Anlageopportunitäten
Emerging Markets mit viel Potenzial.
Schwellenländer haben aus Renditeoptik die schwächste Dekade seit Messbeginn in den 1930er-Jahren hinter sich. Wirtschaftlich sind die Schwellenländer gut aufgestellt, um beim nächsten globalen Aktienaufschwung die Führung zu übernehmen.
Eine niedrige Kerninflation, fiskalische Stabilität und ein stetiges Wachstum von Konsum und Vermögensbildung kennzeichnen Schwellenländer in Mitteleuropa, Lateinamerika und Asien. Diese Regionen beherbergen Unternehmen in Schlüsselindustrien, die einen raschen technologischen Wandel durchlaufen und künftig weltweit führend sein werden. Interessante Unternehmen sind vor allem in den Branchen Halbleiter, Batterien, erneuerbare Energien und Finanztechnologie zu finden.
Was spricht für Emerging Markets?
Aufgrund des hohen Anteils Chinas innerhalb des globalen Schwellenländerindex hängt die zukünftige Wertentwicklung stark von der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt ab. Es gibt Anzeichen, dass sich die chinesische Wirtschaft stabilisiert und verbessert – für eine nachhaltige Erholung braucht es aber wohl noch etwas Zeit.
Anlegerinnen und Anleger sind nach wie vor in vielen der innovativsten Unternehmen der Welt unterinvestiert, was das Renditepotenzial weiter erhöht. Mittel- bis langfristig bietet sich aufgrund der grossen Anlagechancen sowie der tiefen Bewertung der meisten Schwellenländer im Vergleich zu den Industrieländern eine attraktive Investitionsgelegenheit. ■
Kurs-Buchwert-Verhältnis von Emerging Markets gegenüber Industrieländern
Quelle: GKB/Bloomberg, Daten von 31.12.1999 bis 31.10.2023
■ Anlageopportunitäten
Künstliche Intelligenz bietet Anlagechancen.
Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt sich rasend schnell und wird das menschliche Vorstellungsvermögen bald übersteigen. KI wird verschiedene Branchen, von der Logistik bis zum Gesundheitswesen und zur Finanzindustrie, verändern. Innovationen wie «Google Bard» oder «ChatGPT» deuten das Potenzial an.
Nordamerika investiert am meisten in KI und ist zurzeit auf diesem Gebiet führend, an zweiter Stelle folgt China. Die beiden Supermächte tragen eine grosse Verantwortung dafür, dass KI eine positive Wirkung entfacht, sei es bei der Schaffung von Arbeitsplätzen, beim medizinischen Fortschritt, bei der Transformation von Industrieprozessen, beim Zugang zu einer besseren Bildung oder bei der Erleichterung unseres Alltags.
«KI wird bald wie Strom sein: allgegenwärtig und unentbehrlich.»
Kai-Fu Lee (ehemaliger CEO von Google China)
Für Anlegerinnen und Anleger sind zwei Arten von Unternehmen interessant:
Das Investieren in KI-Unternehmen bietet Anlegerinnen und Anlegern die Möglichkeit, am Wachstumspotenzial und an der technologischen Innovation der KI teilzuhaben. Eng mit dem Thema verbunden sind Anbieter von grossen «Cloud»-Lösungen («Big Data»). Aus Anlagesicht bietet sich ein breit diversifiziertes Investment in einen Fonds oder ETF («Exchange Traded Fund») an. Ihre Kundenberaterin oder Ihr Kundenberater hilft Ihnen gerne weiter. ■
■ Anlageopportunitäten
Ausgewogen sein.
Das Anlagejahr 2024 ist von einer anspruchsvollen Ausgangslage geprägt – verstärkt durch geopolitische Spannungen. Angesichts des unsicheren Marktumfeldes stellt ein gemischtes Mandat ein wirksames Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Anlageklassen dar, um Risiken zu bewirtschaften und langfristige Renditen zu erzielen.
Über die letzten Jahrzehnte funktionierten Obligationen bei sinkenden Aktienkursen zum Grossteil als stabilisierender Faktor: Ihr Wert steigt, wenn die Aktienkurse fallen. Unerwartet hohe Inflationsschübe, verbunden mit stark steigenden Zinsen, führten aber in den letzten zwei Jahren zu einer gleichgerichteten Wertentwicklung von Aktien und Obligationen. Mit dem Ende des Zinserhöhungszyklus und einer sinkenden Inflation in Richtung des gewünschten Zielbereichs der Zentralbanken können Obligationen ihre Diversifikationseigenschaften in einem unsicheren Marktumfeld wieder besser ausspielen und zu einem robusten Portfolio beitragen. Dies macht gemischte Mandate, also Portfolios, welche aus verschiedenen Anlageklassen bestehen, interessant.
Welches sind die Vorzüge eines gemischten Mandats?
Die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen ist je nach Anlagestrategie unterschiedlich: Während die Strategie «Einkommen» mehr Obligationen als Aktien enthält, beträgt die Aktienquote bei der Strategie «Wachstum» um die 70 Prozent. Von einem ausgewogenen Mandat spricht man, wenn sich Obligationen und Aktien in etwa die Waage halten. ■