■ Anlagepolitik

Ruhe bewahren in volatilem Anlageumfeld.

Autor: Daniel Lüchinger, Chief Investment Officer

Wenige Wochen nach Beginn der Marktunruhen Anfang April war von den Kursverlusten nur noch wenig zu spüren. Die Erholung wurde begünstigt durch die neunzig­tägige Zollpause und die Hoffnung auf gute Deals, mit denen die Zölle längerfristig vermieden werden können.

Die Konjunkturlage wird gegenwärtig durch den US-Handelskonflikt verzerrt: Während Stimmungsdaten eine Eintrübung der wirtschaftlichen Perspektiven signalisieren, deuten harte Wirtschaftsdaten auf ein stabiles Wirtschaftsumfeld. Die Ungewissheit im Handelskonflikt dürfte sich vor allem auf die Zuversicht und geplante Investitionen von Unternehmen und Konsumenten negativ auswirken – und damit das zukünftige Wirtschafts­wachstum dämpfen. Eine globale Rezession ist aus unserer Sicht jedoch unwahrscheinlich. Dennoch, die US-Wirtschaft schrumpfte zum Jahresstart: Das Bruttoinlandprodukt sank im ersten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 0.3 Prozent. Dieses Minus ist jedoch unüblich stark verzerrt. Hauptgrund dafür sind stark gestiegene Importe, um die höheren Zölle zu vermeiden (sogenanntes «Trumploading»). Erst die Daten für das dritte Quartal im Oktober dürften dann ein klareres Bild der Realität zeigen.

Es ist zu erwarten, dass die Unsicher­heiten an den Finanzmärkten anhalten, vor allem wenn das Ende der Zollpause näher rückt und keine Klarheit über den weiteren Verlauf besteht.

In turbulenten Phasen zahlt es sich jeweils aus, ruhig zu bleiben und an der eigenen Anlagestrategie festzuhalten. Diversifikation ist entscheidend, um von den globalen Chancen zu profitieren und gleichzeitig Risiken zu minimieren. ■

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