■ Anlagephilosophie
Heimatliebe im Portfolio.
Schweizer Unternehmen stehen für Stabilität, Innovation und Qualität. Das macht hiesige Unternehmen zu einem beliebten Portfoliobestandteil – sowohl bei privaten Anlegerinnen als auch bei Vermögensverwaltern. Lohnt es sich denn überhaupt, in die Ferne zu schweifen?
Die Beliebtheit kommt nicht von ungefähr: Trotz einer in den letzten Jahren vergleichsweise enttäuschenden Wertentwicklung zählt der Schweizer Aktienmarkt langfristig zu den stärksten der Welt. Viele Unternehmen überzeugen zudem mit stabilen Dividenden, die den Gesamtertrag erhöhen.
Sonnenaufgang am Felsentor im Val d’Agnel, 2640 m ü.M.

Sonnenaufgang am Felsentor im Val d’Agnel, 2640 m ü.M.
Nähe zu Schweizer Unternehmen
«Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?», fragte einst Johann Wolfgang von Goethe. In vielen Depots sind Schweizer Aktien denn auch verhältnismässig stark gewichtet. Diese Tatsache ist unter dem Begriff «Home Bias» bekannt und beschreibt die Tendenz, überproportional in Wertpapiere aus dem Heimatland zu investieren. Mit «Bias» ist gemeint, dass Anlegerinnen und Anleger bei einer Entscheidung irrationale Argumente stärker gewichten als Fakten. Die Gründe, weshalb Aktien aus dem Heimatmarkt im eigenen Portfolio stärker gewichtet werden als solche aus anderen Regionen der Welt, sind nachvollziehbar: Ein starkes Motiv für die Heimatmarktneigung ist die Vertrautheit mit bekannten Schweizer Unternehmen, die uns im Alltag begegnen. Man trinkt morgens einen Nespresso-Kaffee, kauft Schokolade von Lindt & Sprüngli und trägt eine Uhr von Swatch.
Das verleitet zum Gedanken, dass Chancen und Risiken im Vergleich mit ausländischen Unternehmen besser eingeschätzt werden können. Auf der anderen Seite wirken ausländische Kapitalmärkte oft intransparent, was insbesondere Privatanleger abschreckt. Insgesamt verbinden Anlegerinnen und Anleger ausländische Investments oft mit mehr Risiken und Kosten, auch weil für sie bei Schweizer Aktien kaum Währungsrisiken bestehen. Die geografische Nähe führt also zu einem Gefühl von Sicherheit und Vertrauen.
Dennoch gilt: Allzu viel Heimatliebe im Portfolio ist suboptimal, denn eine Streuung der Risiken über verschiedene Anlageklassen, Anlagestile und Regionen ist entscheidend für den Anlageerfolg und reduziert das Risiko.
Klein und fein
Diversifikation lohnt sich auch innerhalb der Anlageklassen und Landesgrenzen: So bieten Schweizer Small und Mid Caps, also klein- und mittelkapitalisierte Firmen, langfristig interessante Anlagechancen. Viele dieser kleineren Unternehmen entwickeln sich im Schatten der grossen Börsenunternehmen (Large Caps) zu den Stars von morgen. Schweizer Small- und Mid-Cap-Unternehmen überzeugen durch Innovationskraft, Effizienz und Wachstum. Ein Blick auf die historische Kursentwicklung offenbart eine langfristige Mehrrendite: In der Vergangenheit erzielten Schweizer Small Caps eine deutliche Überrendite gegenüber Large Caps. Diese sogenannte «Small-Cap-Prämie» beträgt in der Schweiz über die vergangenen zwanzig Jahre im Durchschnitt etwa zwei Prozent jährlich.
GKB Vermögensverwaltung
In der GKB Anlagestrategie sind Schweizer Aktien ein wichtiger Baustein innerhalb der Aktienquote. Das Gewicht an Schweizer Aktien ist dabei deutlich höher als im globalen MSCI Welt-Index – weshalb man auch hier von einem «Home Bias» sprechen kann. Als taktische Beimischung setzen wir zudem auf Small und Mid Caps. ■