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Virtuelle Reise zum Morteratsch­gletscher.

Die «Virtual Reality Glacier Experience» in der Talstation der Diavolezza Bergbahnen ist ein dreidimensionales Erlebnis zur Sensibilisierung für die Auswirkungen des Klimawandels.

In der Talstation der Diavolezza Bergbahnen in Pontresina können die Vergangenheit und die Zukunft des Morteratschgletschers ab sofort hautnah miterlebt werden. Möglich macht dies die neue und einzigartige «Virtual Reality Glacier Experience ». Das Projekt hat die GKB im Rahmen ihres 150-Jahr-Jubiläums im Jahr 2020 ermöglicht.

In der neuen «VR Glacier Experience» tauchen die Besucherinnen und Besucher mit einer Virtual-Reality-Brille in die faszinierende Gletscherwelt ein und begeben sich auf eine Zeitreise von 1875 bis 2100. Dabei erfahren sie, ob sich der Gletscherschwund aufhalten lässt, welche Auswirkungen der Rückgang auf die Pflanzen- und Tierwelt hat und in welch vielfältigen ­Erscheinungsformen das Wasser in den Alpen auftritt. Zudem können die virtuell Reisenden einem Schneehuhn in der Morgendämmerung nachspüren und ihr Wissen über das Wasser in den Alpen testen. Das neue Informationserlebnis in Virtual Reality (VR) ist interaktiv, unterhaltsam und lehrreich.

Die «VR Glacier Experience» verknüpft erstmals massgeschneiderte, wissenschaftlich fundierte, glaziolo­gische Modelle mit Virtual Reality. Es handelt sich hierbei um ein europaweit einzigartiges Erlebnis der Technologie «Mobile VR». Sämtliche erlebbaren Visualisierungen beruhen auf den allerneusten internatio­nalen Klimaszenarien und Erkenntnissen aus der Gletscherforschung.

Abwechslungsreiches VR-Abenteuer

Die Besucherinnen und Besucher werden von Andri und Ladina durch das packende Gletschererlebnis geführt. Die Geschwister sind in Pontresina geboren und haben dadurch einen engen Bezug zum Morteratschgletscher. Beide machen sich, wie viele in der Region, Sorgen um den Rückgang des Gletschers und die negativen Konsequenzen für die Pflanzen- und Tierwelt sowie über die drohende Wasserknappheit.

Der Lebensraum der Schneehühner am Morteratsch ist wegen der Klimaerwärmung bedroht.

Sieben VR-Stationen zeigen spektakulär auf, mit was für Szenarien wir in Zukunft rechnen dürfen.

Thema 1: Wo ist das Schneehuhn?

Das Gebiet rund um den Morteratschgletscher ist Lebensraum vieler Schneehühner. Biologen stellen fest, dass die Vogelart seit einigen Jahren langsam in die höheren Gebiete des Gletschers aufsteigt. Dieses Verhalten bringen Biologen und Klimawissenschaftler in Zusammenhang mit der globalen Erderwärmung. Andri nimmt die Besucherinnen und Besucher in einer spannenden VR-­Expedition mit auf die jährliche Schneehuhn-Zählung am Morteratsch und erzählt mehr über die faszinierende Vogelart und ihren Aufstieg in die Höhe.

Thema 2: «MortAlive»

Der Rückgang des Morteratschgletschers könnte dank dem Bündner Projekt «MortAlive» bis zu 50 ­Jahre ­verzögert werden. Mit der innovativen Schneiseil-­Tech­nologie des Seilbahnherstellers Bartholet soll eine Gletscherfläche von 0,8 km2 mittels Schmelzwasser-­Recycling technisch beschneit werden, sodass diese ­Fläche jeden Sommer schneebedeckt ist. Eine Mach­barkeitsstudie zeigt: Nach 10 bis 15 Jahren würde der Morteratschgletscher nicht mehr kürzer werden. Wie die Schneiseil-Technologie funktioniert und wie der Morteratschgletscher heute aussehen würde, hätte man diese Technologie schon 1985 angewendet, lässt sich in der virtuellen Umgebung auf interaktive und emotionale Art und Weise hautnah miterleben.

Thema 3: Unsichtbares Wasser

Wasser ist nicht immer sichtbar. Häufig versteckt es sich nämlich hinter Oberflächen. Ladina führt in der «VR Glacier Experience» zu einem Aussichtspunkt in der Nähe des Morteratschgletschers und fordert die Reisenden mit einem Rätsel heraus: Wie hoch ist beispielsweise der Wasseranteil in einer Wolke, einem Felsen oder im Gletschereis? Spannendes Fakten­wissen für alle.

Thema 4: Wasserschloss Alpen – aber wie lange noch?

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts geht die Wassermenge auf dem Gebiet des Morteratschgletschers infolge der Erderwärmung zurück. Seit 1985 hat der Gletscher die Wassermenge von 2,3 Millionen Schwimmbecken verloren. Anhand zweier Klimaszenarien wird aufgezeigt, wie sich das Wasservolumen bis im Jahr 2100 weiter verändern wird.

Das Besucherzentrum wurde von der GKB im Rahmen ihres Jubiläumsprojekts #gkb2020 ermöglicht. Das ­Erleben der klimatischen Veränderung und ihrer Auswirkungen auf die Alpen in der virtuellen Umgebung soll sensibilisieren, aufrütteln und zum Nachdenken anregen. Die virtuell begehbare Welt wurde unter der Leitung der Zürcher Hochschule der Künste und der Universität Freiburg i.Ü. von Forschenden modelliert und die Ausstellung in enger Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Nationalparkzentrum konzipiert.

Alle Informationen unter www.glacierexperience.com