«Was können wir aus dieser Krise lernen, welche Verhaltensänderungen löst sie aus?»

Editorial ■

Krisen bedeuten Veränderung. Sie sind deshalb immer Chancen für den Wandel und für eine Neuorientierung. Das gilt im Privaten wie auch im Geschäftlichen. Die Corona-Krise hat die Gesellschaft in beiden Dimensionen getroffen, und in beiden gilt es nun zu hinterfragen: Was können wir aus dieser Krise lernen, welche Verhaltensänderungen löst sie aus? Homeoffice? Vielleicht nicht immer, aber öfter als in der Vergangenheit. Homeschooling? Vielleicht nicht – aber ein Digitalisierungsschub wäre für die Schulen wichtig. Auch der Kapitalmarkt sollte hinterfragt werden. Denn wie sich gezeigt hat, kommen Unternehmen mit einer soliden Eigenkapitaldecke und Liquiditätsquote besser durch die Krise als solche mit alleinigem Fokus auf Wachstum. Im Interview ab Seite 6 schildert Rudolf Minsch, Chefökonom und Leiter des Bereichs Wirtschaftspolitik von economiesuisse, seine Sicht auf die Folgen der Corona-Krise. Und in der Rubrik «Anlagephilosophie» ab Seite 12 erläutern wir, wie wichtig eine weitsichtige Anlagestrategie gerade in Krisenzeiten ist. Corona hat auch gezeigt, dass Digitalisierung die persönliche Interaktion nicht ersetzen kann. Die Erfahrung der letzten Monate macht uns dankbar und demütig. Dankbar für das, was wir haben, und demütig gegenüber den Möglichkeiten, unser Leben zu steuern. Diese Erkenntnisse sollten wir ebenfalls mit in die Nach-Corona-Zeit nehmen.

Martina Müller-Kamp

Leiterin Geschäftseinheit Marktleistungen Mitglied der Geschäftsleitung