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Was zeichnet Schweizer Unternehmen aus?
Autoren: Ivan Walser und Nino Gritti, Fondsmanager GKB Aktien Schweiz ESG
Die Schweiz ist bekannt für eine hohe Zahl an Qualitätsunternehmen. Der starke Schweizer Franken und der internationale Wettbewerb zwingen Schweizer Firmen, hoch effizient zu arbeiten und sich stetig weiterzuentwickeln, um ihre Marktanteile zu behaupten.
Der Swiss Performance Index (SPI) beinhaltet über 200 an der SIX Swiss Exchange kotierte Unternehmen. Die drei grössten sind nach wie vor Nestlé, Roche und Novartis. Gemeinsam machen sie beinahe die Hälfte der Marktkapitalisierung des SPI aus. Aufgrund des Schwergewichts in den Sektoren Basiskonsum und Gesundheit wird der Schweizer Aktienmarkt als defensiv eingestuft. In einem wirtschaftlichen Abschwung ist diese Eigenschaft besonders gefragt.
Ein weiteres Merkmal des Schweizer Aktienmarktes ist der Umsatzanteil im Ausland. So verkauft beispielsweise der Nahrungsmittelkonzern Nestlé rund 98 Prozent seiner Produkte ausserhalb der Schweiz. Dieses Muster zeigt sich – bis auf wenige Ausnahmen (Swisscom, Swiss Life) – auch bei den anderen Unternehmen im Swiss Market Index (SMI). Demzufolge ist eine Anlegerin oder ein Anleger am Schweizer Aktienmarkt global investiert – mit allen Vor- und Nachteilen, welche die globalisierte Welt mit sich bringt.
Konjunkturabhängige Sektoren – wie Banken, zyklischer Konsum und Energie – haben in den letzten Jahren entweder an Gewicht verloren oder sind gar nicht im SPI vertreten. Dafür sind unter den klein- und mittelkapitalisierten Aktien zahlreiche qualitativ hochwertige Industrieunternehmen mit hoher Innovationskraft zu finden. Wichtige Indikatoren für die Beurteilung der Qualität sind die Kapitalrendite (ROIC), die Betriebsgewinnmarge und die Marktposition. Daraus ergeben sich beispielsweise für SFS, Bucher Industries, Georg Fischer und Interroll interessante Perspektiven. Kurzfristig hemmt die globale Wirtschaftsabschwächung den Auftragseingang, mittel- bis längerfristig werden strukturelle Treiber – wie das «Near-Shoring» und der Fachkräftemangel – für steigende Umsätze sorgen.
Obwohl die Schweiz nicht für ihre Technologieaktien bekannt ist, gibt es auch in diesem Sektor wachstumsstarke Unternehmen mit einer führenden Stellung in bestimmten Nischen. Für Anlegerinnen und Anleger ergeben sich attraktive Investitionsmöglichkeiten in VAT, Comet, Inficon, Landis+Gyr und LEM. ■