■ Ihre GKB
Bewährtes weiterführen – neue Ära einläuten.
Autor: Thomas Müller
Pascal Pernet ist Anfang Januar zur GKB gestossen und hat nach einem dreimonatigen Einarbeitungsprogramm seine Funktion als Leiter Märkte und Mitglied der Geschäftsleitung angetreten. Seit dem 1. April ist er verantwortlich für den Vertrieb mit rund 500 Beraterinnen und Beratern in Chur und den zehn Regionen im Kanton. Im Interview spricht Pascal Pernet über seine bisherigen Erfahrungen und verrät, wie seine Pläne aussehen.
Wie hast du die GKB von aussen wahrgenommen, und was hat dich motiviert, zur GKB zu wechseln?
Als aussenstehender Beobachter nahm ich die GKB als kompetente, innovative und moderne Bank mit einer starken lokalen Verwurzelung wahr. Der Blick ins Innere der GKB verrät mir nun: Die starke Unternehmenskultur mit loyalen Mitarbeitenden ist eine einmalige Ausgangslage, um von den bevorstehenden Veränderungen zu profitieren. Motiviert hat mich die Möglichkeit, diese Entwicklung zusammen mit einem talentierten und erfolgreichen Team mitzugestalten.
Welche Veränderungen sprichst du an?
Es steht ein demografischer Wandel an, und die nächste Generation wird neue Ansprüche an uns stellen, gerade im digitalen Bereich. Wir als Bank sind gefordert, uns diesen sich verändernden Bedürfnissen anzupassen. Oder wie Bill Gates sagte: «Banking is essential, banks are not.» Des Weiteren beschäftigt uns auch das Thema Nachhaltigkeit – weit über die regulatorischen Erfordernisse hinaus.
Du kennst das Anlagegeschäft in all seinen Facetten. Wo siehst du die Stärken der GKB als Anlagebank?
Als Universalbank begleiten wir unsere Kundinnen und Kunden umfassend in all ihren Lebensphasen und oft ein Leben lang. Die Stärke der GKB liegt deshalb darin, dass wir unsere Kunden sehr gut kennen und die Anlagestrategie über die Zeit anpassen und in die gesamte Finanzplanung einbetten. Oder anders ausgedrückt: Unser Ziel besteht darin, die Anlegerinnen und Anleger über einen langen Zeithorizont bei der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen.
Welches sind deine Erkenntnisse aus den jüngsten Marktentwicklungen?
Wir befinden uns wieder in einem normaleren Umfeld, in welchem Kapital eine positive Verzinsung abwirft. Die Realwirtschaft hat sich zudem als widerstandsfähiger erwiesen, als dies viele Beobachter ursprünglich erwartet hatten. Wir sind deshalb verhalten positiv, was die generelle Marktentwicklung betrifft, halten aber an einer defensiven Positionierung fest.
Wie hoch ist der Stellenwert der persönlichen Beratung? Und was für eine Rolle nehmen digitale Bankgeschäfte bei der GKB ein?
Wir überarbeiten zurzeit unsere Vertriebsstrategie unter der Prämisse: Einfache Transaktionen elektronisch abwickeln und gleichzeitig anspruchsvolle Gespräche auf einer persönlichen Ebene führen. Ich bin davon überzeugt, dass Vertrauen auf der Basis einer persönlichen Beziehung entsteht und das Bankgeschäft eine solche Vertrauensgrundlage voraussetzt.
Welche Auswirkungen haben die gestiegenen Anforderungen der Kundschaft an die Beraterinnen und Berater?
Das Ziel der GKB ist es, unserer Kundschaft ein qualitativ hochstehendes Beratungserlebnis zu bieten: kompetent, engagiert und vor allem einfach. Deshalb prägen wir den Satz, dass wir uns «für die beste Zukunft aller Zeiten» einsetzen wollen. Auch wird zu Recht erwartet, dass wir unsere gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Als Bank, die gerade ihren hundertfünfzigsten Geburtstag feiern konnte, ist langfristiges Denken deshalb Teil unserer DNA.
Steckbrief Pascal Pernet
Pascal Pernet ist 1973 in Samedan geboren und in Sent im Engadin aufgewachsen. Er ist verheiratet, hat vier Kinder und spricht alle vier Landessprachen. Nach der Matura am Hochalpinen Institut in Ftan und dem Wirtschaftsstudium an der Universität St. Gallen war Pascal Pernet zunächst bei der Credit Suisse tätig. Nach einem unternehmerischen Engagement als Co-Gründer einer Fondsgesellschaft hat er vor seinem Eintritt in die GKB bei der Vermögensverwaltungsgesellschaft LGT Capital Partners gearbeitet.
Eine Stärke der GKB ist die Präsenz in allen Regionen des Kantons. Siehst du hier Optimierungsbedarf?
Die regionale Verankerung ist eine Stärke der GKB, die wir unbedingt beibehalten müssen! Sie unterscheidet uns von anderen Banken, die sich auf einzelne Geschäftsbereiche beschränken und / oder ihre Entscheidungskompetenzen zentralisiert haben.
Ausblick: Ziele, Chancen, Risiken für die GKB aus deiner Wahrnehmung?
Nach einem halben Jahr bei der GKB bin ich von der Motivation und der Loyalität der Mitarbeitenden tief beeindruckt. Aber auch von vielen unserer Kundinnen und Kunden, die wir teilweise über Jahrzehnte hinweg begleiten dürfen. Aus dieser Verbundenheit entsteht die Chance, bestehenden Kunden umfassend zur Seite zu stehen. Gleichzeitig sind wir eine Bank für alle, die sich mit Graubünden verbunden fühlen, und zwar unabhängig davon, wo sie leben.
Was für einen Stellenwert misst du der Nachhaltigkeit bei, und was bedeutet das im Bankgeschäft?
Es besteht eine hohe Übereinstimmung zwischen einer langfristigen Perspektive und dem Anspruch der Nachhaltigkeit; denn eine langfristig denkende Unternehmerin oder ein langfristig denkender Unternehmer wollen nicht riskieren, dass ihre Ressourcen verschwendet werden. Nachhaltigkeit hat deshalb auch im Bankgeschäft eine entscheidende Bedeutung. Die Herausforderung liegt wohl darin, unsere Kundschaft auf ihrem eigenen Nachhaltigkeitsweg zu begleiten.
Du warst in multinationalen Teams tätig – was schätzt du an der regionalen Prägung der GKB?
Graubünden ist der einzige Schweizer Kanton mit drei Kulturen und deshalb stark multikulturell geprägt. Was uns wohl ausmacht, ist die pragmatische, direkte Art, die überall ankommt. Das schätze ich denn auch an der GKB, wo ich flache Hierarchien und eine Kultur angetroffen habe, die rasche Entscheide zulässt.
Was verbindest du privat mit Graubünden, was schätzt du an der Mentalität?
Ich bin im Engadin aufgewachsen und mag deshalb die Mentalität im Engadin und in den Südtälern ganz besonders. Die Kombination zwischen nördlicher Rationalität und südlichem Pragmatismus ist hochansteckend, vor allem, weil sie oft mit einem ganz besonderen Charme daherkommt. ■